Kaufratgeber: Kletterhelm kaufen? Ein kurzer Ratgeber um dir zu helfen!

Du willst einen neuen Kletterhelm kaufen und bist erschlagen von der Auswahl? Keine Sorge, wir können da Abhilfe schaffen. Warum du einen Helm haben solltest, was die Helme unterscheidet und welcher Helm zu dir passt klären wir heute.

Am Ende dieses Beitrags wirst du deutlich klarer sehen beim Kletterhelm kaufen und mit Sicherheit den perfekten Helm für dich finden.

Kletterhelm kaufen? Warum eigentlich? Warum du einen Helm brauchst.

Kletterhelm kaufen

Egal ob am Klettersteig oder beim Sportklettern am Fels. Ein Kletterhelm ist unter Umständen lebenswichtig. Zum Glück sieht man nur selten Menschen, die ohne Helm Klettern oder sichern. Bei vielen Klettersteigen ist der Helm sogar vom Betreiber vorgeschrieben.

Selbst wenn du der beste Kletterer bist und dir sicher bist, dass du nicht stürzt, dient der Helm vor allem dem Schutz gegen Steinschlag. Fallende Steine können schon nach wenigen Metern zur tödlichen Gefahr werden oder zumindest deinen Sichernden am Boden ausknocken. Gerade am Klettersteig, wo häufig Leute vor dir klettern, ist die Gefahr von Steinschlag enorm hoch.

Also sei nicht dumm und setz dir einen Helm auf!

Das wichtigste Vorab: Jeder Kletterhelm ist sicher!

In der EU gibt es für alles mögliche Regeln und Normen. Von abstrusen Regelungen zur Krümmung einer Banane bis zur sinnvollen Abgasnorm bei Autos gibt es für nahezu alle Bereiche im Leben Regeln und Normen der EU. Gerade bei Sicherheitsausrüstung ist dieser Punkt besonders wichtig. Denn was bringt dir ein Klettergurt oder ein Karabiner, der nicht ausreichend sicher ist?

Kurzum, bei Helmen ist eine Garantie über die Sicherheit des Helms ebenfalls sehr wichtig. Nun gibt es Helme natürlich nicht nur beim Bergsport, sondern auch auf Baustellen oder beim Fahrrad fahren. Jeder dieser Helmgarten hat auch unterschiedliche Normen. Aus diesem Grund ist ein Fahrradhelm oder der Helm vom letzten Karnevalskostüm als Bauarbeiter nicht zum Klettern oder Klettersteiggehen geeignet.

Du solltest also auf keinen Fall Helme zweckentfremden und nur für den Bergsport zugelassene Helme verwenden. Nur so kannst du dich wirklich sicher fühlen.

Für Kletterhelme gilt im Übrigen die Norm EN 12492. Über die du dich super auf der Website von Edelrid informieren kannst. HIER

Möchtest du deinen Kletterhelm auch zum Skifahren oder Snowboarden nutzen wollen, benötigt er zusätzlich die Norm EN1077. Helme dieser Art gibt es vereinzelt und werden meistens auch gezielt so beworben.

Jeder Kletterhelm der in der EU verkauft wird ist sicher. Egal ob er 30€, 50€ oder 150€ kostet!

Helmtyp 1: Hartschalenhelm

Hartschalenhelme bestehen hauptsächlich aus einer harten gegossenen Halbschale aus Kunststoff. Durch diese Bauweise sind die Helme etwas klobiger und schwerer. Dafür aber sehr robust und günstig. Häufig werden diese Helme auf Grund ihrer Langlebigkeit und dem günstigen Preis für Einsteiger empfohlen.

Vorteile

  • günstig

  • robust

Nachteile

  • schwer

  • häufig schlecht belüftet
  • meistens etwas klobiger

Hartschalenhelme sind perfekt für Einsteiger und Klettersteige.

Beispiele für Hartschalenhelme

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CAMP – Titan

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EDELRID – Ultralight III

Helmtyp 2: Hartschaumhelm

Hartschaumhelme werden aus einem speziellen Schaum hergestellt. (EPP-Schaum (expandiertes Polypropylen)) Durch dieses Material sind die Helme extrem leicht (teilweise deutlich unter 200g) und lassen sich somit sehr angenehm tragen. Beim Kletterhelm kaufen schlagen diese Helme meistens am teuersten zu buche. Auf Grund der leichten Bauform und des verwendeten Materials sind die Helme empfindlich und nicht sonderlich robust.

Vorteile

  • extrem leicht

  • sehr gut belüftet

  • hoher Tragekomfort

  • bezahlbar

Nachteile

  • teuer

  • nicht besonders robust

  • weniger langlebig

Hartschaumhelme sind perfekt für Profis, Hochtouren und Gletschertouren.

Beispiele für Hartschaumhelme

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PETZL – Sirocco

Helmtyp 3: Hybridhelm

Der Hybridhelm ist der Versuch, die Vorteile von Harschaumhelmen und Hartschalenhelmen zu vereinen. Die Grundkonstruktion eines solchen Helms besteht aus einem Hartschaum, welcher an der Oberseite mit einer Hartschale überzogen ist. So ist der Helm immer noch sehr leicht, ist aber an der empfindlichsten stelle besser geschützt und ist somit deutlich langlebiger. Preislicht bewegt sich der Hybridhelm ebenfalls zwischen den beiden anderen Typen. Für mich ist der Hybridhelm die absolut beste Wahl.

Vorteile

  • leicht

  • gut belüftet

  • hoher Tragekomfort

  • bezahlbar

Nachteile

  • keine

Hybridhelme sind die perfekte Kombination der beiden anderen Typen und für jedes Einsatzgebiet geeignet.

Beispiele für Hartschaumhelme

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MAMMUT – Wall Rider

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PETZL – Meteor

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BLACK DIAMOND – Vision

Kletterhelm kaufen Tipp #1: Die Farbauswahl beim Kletterhelm

Kletterhelme gibt es meist in vielen verschiedenen Farben. Natürlich bieten alle Farben den gleichen Schutz nach der Norm EN1077. Doch solltest du bei der Auswahl Folgendes bedenken:

Unter einem schwarzen Helm wird es ziemlich schnell, ziemlich heiß. Denn wie jeder weiß, zieht schwarz die Sonne regelrecht an. Klar sieht ein schwarzer Helm klasse aus. Aber nach einem Klettertag in der Sonne wirst du dir wünschen, doch lieber eine hellere Farbe gewählt zu haben.

Kletterhelme in knallgrün, neongelb oder feuerrot? Passt das überhaupt zu meinem Outfit?! Klar, über Geschmack lässt sich streiten. Bedenke aber bei der Farbauswahl, ein Helm in Signalfarben wird schneller gefunden. Solltest du also bei einer Bergtour in Not geraten, fällt es Helfern leichter, dich zu finden, wenn du einen Helm in einer knalligen Farbe hast.

Suche dir am besten einen Helm in hellen oder Signalfarben aus.

Kletterhelm kaufen Tipp #2: Die Frage nach dem Gewicht

Neben deiner ganzen anderen Ausrüstung trägst du beim Klettern den Helm ziemlich lange auf dem Kopf. Daher ist ein geringes Gewicht absolut von Vorteil. Damit du einen langen Tragekomfort hast, solltest du darauf achten, dass der Helm nicht zu schwer ist. Die leichtesten Helme sind In-Mold-Helme, gefolgt von Hybridhelmen. Hartschalenhelme sind aufgrund ihres hohen Polycarbonatanteils am schwersten. Zusammengefasst kann man sagen, je leichter der Helm desto angenehmer ist er zu tragen. Allerdings sind leichte Helme auch empfindlicher und haben meist eine kürze Lebenserwartung.

Suche dir einen Helm aus der nicht mehr als 350g wiegt.

Kletterhelm kaufen Tipp #3: Sitzt wie angegossen – die Passform

Jeder hat einen Kopf und jeder Kopf sieht irgendwie anders aus. Also warum sollte jeder Helm perfekt auf jeden Kopf passen? Damit du den passenden Helm für dich findest, ist es am einfachsten, mehrere Helme probe zu tragen. Wenn du dich also für einen Preisrahmen und eine Helmart entschieden hast, empfehle ich dir 2-4 Modelle zur Probe zu tragen. Achte dabei darauf, ob der Helm verrutscht, dein Sichtfeld einschränkt oder du Druckstellen am Kopf bemerkst. Ein Helm mit mehr Einstellmöglichkeiten hilft dir, hier eine bessere Passform zu haben.

Wähle einen Helm mit vielen Einstellungsmöglichkeiten und trage ihn am besten Probe.

Kletterhelm kaufen Tipp #4: Halterung für Stirnlampe oder Actioncam

Inzwischen fast Standard, aber es gibt noch immer Ausnahmen. Überlege dir vor dem Kauf, ob du beim Klettern eine Stirnlampe oder eine Actioncam befestigen willst. Viele Kletterhelme haben für diesen Zweck inzwischen Befestigungen. Wäre doch schade, wenn dir erst nach dem Kauf auffällt, dass deine Stirnlampe nicht an den Helm passt oder?

Zur Flexibilität empfehle ich dir einen Helm mit Stirnlampenhalterung zu kaufen.

Kletterhelm kaufen Tipp #5: Die Sache mit der Belüftung

Gerade bei günstigeren Hartschalenhelmen mangelt es häufig an der Belüftung. Das kann beim Klettern in der Sonne schnell zu einer dicken Birne führen. Achte also vor dem Kauf darauf, ob der Helm eine gute Belüftung bietet. Meist erkennt man bereits am Schnitt und an der Anzahl & Größe der Belüftungsöffnungen, ob der Helm in der Sonne eine Qual wird. Verlasse dich hier lieber auf dein eigenes Gefühl als auf die Marketingaussagen der Hersteller. Die würden nämlich auch bei einem Stahlhelm von der tollen Belüftung schwärmen.

Entscheide dich für einen Helm mit großzügiger Belüftung.

Kletterhelm kaufen Tipp #6: Der Preis ist heiß

Da dein Helm dich nicht für immer begleiten wird und teure Helme häufig empfindlicher sind, empfehle ich dir nicht gleich zu beginn 150€ in einen Helm zu stecken. Die Besonderheiten dieser Preisklassen sind häufig sehr gering und nicht für jeden Einsatz zu merken. Gleichzeitig kann ein Helm für 30 – 40€ häufig nicht den nötigen Komfort und die nötige Belüftung bieten. Der Sweetspot für das Kletterhelm kaufen liegt so zwischen 60 – 90€ für einen guten, leichten und langlebigen Helm.

Für den Anfang sollte ein Helm nicht mehr als 100€ kosten.

Kurz erklärt: Was ist eigentlich MIPS?

MIPS steht für Multi Directional Impact Protection System, deutsch für Multi Directional Impact Protection System: Es ist ein System, das Stöße mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen/Kraftrichtungen verhindert. Wenn der Aufprall schräg auf den Helm trifft, werden diese unterschiedlichen Kraftrichtungen erzeugt. Klassische Helme absorbieren am besten statische (gerade) Schläge, die im rechten Winkel treffen und keine Rotationskraft erzeugen. Da statischer Aufprall unpraktisch ist und man meist schräg auf den Boden oder andere Hindernisse aufschlägt, wurde das MIPS-System entwickelt. Es nimmt statische und Rotationskräfte auf.

Wenn also die Abkürzung MIPS an einer Helm Bezeichnung steht weißt du ab sofort bescheid. Beim Klettern ist dieses Feature nicht extrem wichtig. Wenn du deinen Helm aber auch zum Skifahren oder Snowboarden benutzt bietet dir MIPS einen echten Sicherheitsvorteil.

Meine Kaufempfehlung: Der Black Diamond Vision Hybridhelm

So wie du jetzt habe ich mich natürlich auch für den Kauf eines Kletterhelms entscheiden müssen.

Nach einiger Recherche im Internet und dem ersten anprobieren im Geschäft habe ich mich für den Black Diamond Vision Hybridhelm entschieden. Dieser nur 215g leichte Hybridhelm liegt meist um die 80€. Er besteht aus einer Kombination von EPS-Schaum (expandiertes Polystyrol) & EPP-Schaum (expandiertes Polypropylen) überzogen von einer Polycarbonatschale.

Mehr zu diesem Helm und warum ich so begeistert bin erfährst du in unserem Test. HIER

Black Diamond Vision

Black Diamond – Vision

Fazit: Kletterhelm kaufen? Meine Checklist für deinen nächsten Kletterhelm

Felix Autor

Wow! Also das war mal eine Menge an Input oder? Aber keine Sorge, wir fassen die Tipps und Ergebnisse nochmal in einer kleinen Checklist für dich zusammen damit beim nächsten Kletterhelm kaufen nichts mehr schief gehen kann.

Dein Helm hat….

  • eine helle oder Signalfarbe

  • wiegt nicht mehr als 350g

  • sitzt fest und drückt nicht

  • rutscht nicht in dein Sichtfeld

  • hat eine Halterung für eine Stirnlampe

  • besitzt ausreichend große Belüftungsöffnungen

  • ist im Bestfall ein Hybridhelm

  • investiere nicht mehr als 100€

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