Die 5 beliebtesten Jakobswege

Wenn man das erste mal vom Jakobsweg hört denken die meisten an einen festen Weg. Doch in Wirklichkeit gibt es unglaublich viele Jakobswege mit unterschiedlichen Längen und sie sind auch alle unterschiedlich anspruchsvoll. Für den Anfänger kann das ein ziemlicher Urwald sein!

Daher klären wir dich heute über die 5 beliebtesten Jakobswege auf. Hoffentlich kann ich dir helfen den richtigen Weg für dich zu finden.

Camino Francés – die Nummer eins der beliebtesten Jakobswege

Wenn es einen Jakobsweg gibt den man als „Der Jakobsweg“ bezeichnen kann – dann muss es der Camino Francés sein. Denn etwa 2 / 3 aller Pilger befinden sich jährlich auf diesem Weg. Auf jedenfall ist er zu recht in jeder Liste der beliebtesten Jakobswege. Nicht zuletzt liegt das im Falle von deutschsprachigen Pilgern an Harpe Kerkeling und seinem Buch „ich bin dann mal weg“. Doch auch international erfreut sich der Weg enormer Beliebtheit.

Allerdings spricht auch einiges für diesen Weg. Durch seine Beliebtheit ist die Infrastruktur des Weges extrem gut ausgebaut. Du wirst also immer die Möglichkeit haben Etappen zu verkürzen und du musst keine Angst haben alleine in der „Wildniss“ zu verunglücken. Außerdem sind die Wege gut ausgebaut und konditionell nicht übermäßig anspruchsvoll.

Der Weg beginnt zwar in Frankreich, bringt dich aber nach kurzer Zeit nach Spanien. Dieses Land wirst du von Ost nach West fast vollständig durchqueren und dabei verschiedene Klimazonen durchlaufen. Der Weg bietet also einiges an Abwechslung und jede Menge Menschen für nette Begegnungen. Sofern du auf deinem Weg Abgeschiedenheit suchst solltest du dir jedoch eine der Alternativen anschauen.

Faktencheck:

  • Start: St. Jean Pied de Port
  • Länge: 800km
  • Höhe: 11500 rauf / 11500 runter
  • Etappen: 35
  • Anspruch: mittel

Absoluter Klassiker und sehr gut geeignet für kontaktfreudige Einsteiger und Alleinreisende.

Caminho Portugues – der Schöne

Der Caminho Portugues galt früher als Geheimtipp unter Pilgern. Doch davon kann man heute nicht mehr sprechen. Denn inzwischen geht fast jeder 5. Pilger diesen Jakobsweg. Dabei liegt der Charme des Weges nicht nur an seiner geringen Distanz und niedrigen Steigungen. Der Weg ist mit unter 300km sehr gut in einem Zeitraum von 2 Wochen zu schaffen. Somit kommt kann er von den meisten in einem normalen Urlaub durchlaufen werden.

Außerdem gibt es den Caminho Portugues in zwei Varianten. Beide verlaufen ziemlich dicht an der Küste von Porto bis nach Santiago. Doch seit kurzem wurde ein noch näher an der portugiesischen Küste verlaufender Weg etabliert der sich schnell zum Favoriten avanciert hat.

Übrigens ist Porto an sich immer einen Besuch wert, ich kann dir also nur empfehlen ein oder zwei Tage vor dem Start bereits in Porto anzureisen. Ein weiterer Vorteil für den Weg ist übrigens die extrem gute Anbindung. Flüge nach Porto sind meist ausgesprochen günstig und die Zugfahrt von Santiago zurück nach Porto dauert nur 4 Stunden.

Faktencheck:

  • Start: Porto
  • Länge: 269km
  • Höhe: 3000 rauf / 2700 runter
  • Etappen: 12
  • Anspruch: leicht

Der perfekte Jakobsweg fürs „erste Mal“ – gerade wenn du wunderschöne Küsten und zwei Kulturen in zwei Wochen erleben willst.

Camino del Norte – der Alleskönner

Er ist lang, erst ist anspruchsvoll und er ist wunderschön. Kurzum, der Camino del Norte ist ein wahrer Alleskönner. Man bezeichnet den Camino del Norte auch als Küstenweg. Denn den größten Teil der Strecke führt er dich an Spaniens Nordküste entlang. Nur selten verlässt du die Küste um durch malerische Wald und Wiesenlandschaften zu pilgern.

Doch denke daran, die wundervollen Ausblicke entlang der Küste werden deine Kondition fordern. Die Höhenmeter auf dem Küstenweg sind nich für jeden Pilger leicht zu machen. Besser gesagt, den Camino del Norte solltest du dir nur als erfahrender und konditionierter Wanderer vornehmen.

Faktencheck:

  • Start: Irun
  • Länge: 840km
  • Höhe: 14000 rauf / 14000 runter
  • Etappen: 40
  • Anspruch: mittel – schwer

Die Perle unter den Jakobswegen! Der Camino del Norte bietet die perfekte Mischung aus Anspruch und belohnender Ausblicke!

Camino Primitivo – der Anspruchsvolle

Lass dich nicht von der kürze des Camino Primitivo täuschen. Denn was ihm an länge fehlt macht er an Anspruch wieder weg. Auf dem Weg von Oviedo nach Santiago wirst du dir vorkommen wie auf einer Achterbahn. Auch wenn 12 Etappen und 300km nicht viel klingt hat der Weg es wirklich in sich. Die Höhenmeter werden den meisten Pilgern ordentlich Probleme bereiten.

Außerdem ist die Infrastruktur entlang des Weges nicht so gut ausgebaut wie bei den anderen Caminos. Weil der Weg recht schwer ist und durch abgelegene Gegenden verläuft wird er relativ wenig gepilgert. Nur rund 5% der Pilger entscheiden sich für diesen Weg. Daher auch die geringere Dichte an Herbergen und Hotels.

Faktencheck:

  • Start: Oviedo
  • Länge: 314km
  • Höhe: 7000 rauf / 7000 runter
  • Etappen: 14
  • Anspruch: schwer

Wenn du nicht viel Zeit hast, aber der Camino dich an seine Grenzen bringen soll ist der Primitivo der Weg für dich.
Sofern du deine Fähigkeiten auf die Probe stellen willst ist dieser Weg bestens dafür geeignet.

Via de la Plata – der Lange

Auf jeden Fall ist die Via de la Plata lang, so richtig lang. Bei rund 1.000km länge hast du einige Zeit deine Pilgerreise zu genießen. Auf Grund seiner enormen Länge liegen die Tagesetappen schon mal gut und gerne über 30km. Dennoch gilt dieser Camino bei vielen Pilgern als Geheimtipp. Übrigens ist Geheimtipp das richtige Wort, denn dieser Camino ist der am wenigsten begangene auf unserer Liste.

Aufgrund der länge solltest du um die 6 Wochen für den Weg einplanen. Belohnt wirst du für diesen langen Pilgerweg jedoch mit wundervollen Wegen entlang weitläufiger Landschaften. Im übrigen solltest du bei 1000km lieber ein zweites Pilgerheft mitnehmen. Dein bunt bestempelter Pilgerpass wird in Santiago sicherlich zu staunenden Augen führen.

Faktencheck:

  • Start: Sevilla
  • Länge: 1000km
  • Höhe: 12500 rauf / 12300 runter
  • Etappen: 38
  • Anspruch: mittel – schwer

Für diesen Weg benötigst du zwei Dinge: Zeit und Ausdauer. Wenn du beides bieten kannst wirst du bei der Länge des Weges mit einer unvergesslichen Pilgerreise belohnt.

Fazit: Die beliebsten Jakobswege? Zu recht!

Felix Autor

Das schönste am Jakobsweg ist seine Vielfältigkeit. Mit meiner Liste hast du hoffentlich einen kleinen Ausblick auf die enorme Auswahl bekommen. Die Suche nach den beliebtesten Jakobswegen steht häufig am Anfang der Recherche zur eigenen Pilgerreise. Wenn dir dein beliebtester Jakobsweg noch fehlt schreib uns doch in die Kommentare! Denn dann nehmen wir ihn gerne mit in die Liste auf. Achso und wenn du die Zeit hast nach deiner Ankunft in Santiago noch weiter zu pilgern empfehle ich dir dem Camino a Fisterra bis zum Kap Finisterre zu folgen.

Wenn ich dir einen Weg als ersten Jakobsweg vorschlagen darf dann den Camino Portugues.

Übrigens gibt es auch Jakobswege in Deutschland über die wir in unserem Artikel informieren. So oder so wünsche ich dir BUEN CAMINO!