Grayl Geopress im Test – Auf der Suche nach der ultimativen Filterflasche
(enthält Werbung) Wenn man sich die Kickstarter Seite der Grayl Geopress oder die Grayl Website anschaut, kann man schon mal skeptisch die Augenbraue heben. Eine Filterflasche, mit der man in wenigen Sekunden so ziemlich jedes Wasser trinkbar macht? Im Grayl Geopress Test sind wir der Flasche und seiner Funktionsweise auf den Grund gegangen.
Ob die Grayl Geopress im Test besteht und ob wir dir die Flasche empfehlen können, erfährst du hier. Übrigens wurde uns die Flasche für den Grayl Geopress Test gratis zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank! Doch unsere Meinung ist davon natürlich nicht beeinflusst. Deine sollte es natürlich auch nicht sein!
Über Grayl und seine Geopress
GRAYL ist ein Startup aus Seattle. Wie so oft hatte das kleine Team eine Idee für ein Produkt. Was als Zeichnung auf einer Bar Serviette begann, wurde ende 2018 in Form einer Kickstarter Kampagne Wirklichkeit.
Das Finanzierungsziel von 30.000 USD wurde um ein vielfaches erreicht. Knapp 250.000 USD sind in der Kickstarter Kampagne zusammen gekommen. Wie man sieht, haben die Mädels und Jungs von Grayl mit ihrer Idee einen Nerv getroffen und so über 2.000 Nutzer bei Kickstarter überzeugt.
Und im Kickstarter wurde so einiges versprochen. Die Grayl Geopress soll der schnellste, vielseitigste und einfachste Wasserfilter von allen sein! Außerdem soll die Geopress Geschmack und Geruch verbessern, ein wichtiger Punkt, wie wir später noch sehen werden.
Übrigens legt man bei Grayl ganz speziellen Wert auf eine weitere Sache. Die Gründer von Grayl sind selber leidenschaftliche Abenteurer, die regelmäßig in der Wildnis unterwegs sind. Kurzum, ein Produkt von Abenteurern für Abenteurer. Somit soll die Geopress sich regelrecht an die Bedürfnisse dieser Zielgruppe anschmiegen.
Der Aufbau der Grayl Geopress – ja wie geht denn sowas?
Schauen wir uns die Grayl Geopress mal etwas genauer an. Die Filterflasche besteht aus 4 teilen.
- Die äußere Flasche
- Die innere Flasche
- Der Deckel
- Der Filter
Sowohl Deckel als auch Filter werden fest an die innere Flasche geschraubt. Danach ist die Flasche sofort einsatzbereit. Auf die Handhabung gehen wir gleich nochmal genau ein. Die Grayl Geopress ist übrigens BPA frei und Lebensmittelecht!
Funktion der Grayl Geopress
Der Trick liegt hier natürlich im Filter der Grayl Geopress. Dieser auf 350 Anwendungen, also 250 Liter ausgelegte Filter, kombiniert für seine Funktion zwei Technologien. Ein nicht verwobener Keramikstoff filtert Schwebstoffe und gröberen Schmutz mechanisch heraus. Dazu kombiniert die Geopress einen Aktivkohlefilter der sämtliche Viren, Bakterien und Protozoen herausfiltert und den Geschmack des Wassers neutralisiert bzw. genau genommen sogar verbessert.
Jetzt sagst du vielleicht, so einen Filter haben doch auch andere, was ist die Besonderheit bei der Geopress? Die „secret sauce“ bei der Grayl Geopress ist ihr genialer Aufbau. Denn du drückst bzw. presst das Wasser nur mit deinem Körpergewicht durch den Filter. Auf diese Weise kann der Filter so schnell arbeiten. In 8 Sekunden bekommst du eine volle Flasche. Also knapp 710 ml Trinkwasser in der gleichen Zeit, in der du einmal den Refrain von Macarena geträllert hast.
Fassen wir zusammen was die Grayl Geopress verspricht:
- Filtert: Viren, Bakterien, Protozoen, Sedimente, Mikropartikel, Chemikalien, Schwermetalle
- Verbessert Geruch & Geschmack
- 5L Trinkwasser pro Minute
Gehen wir nochmal kurz auf die Handhabung ein bevor wir zum eigentlichen Test kommen!
Handhabung der Grayl Geopress
Okay, eigentlich brauchen wir keinen ganzen Abschnitt. Wie du schon mitbekommen hast, ist die Handhabung – im wahrsten Sinne des Wortes – kinderleicht.
Einfach Wasser aus einer beliebigen Quelle in die äußere Flasche füllen. Die Verschlusskappe der inneren Flasche auf oder abschrauben und die innere Flasche mit beiden Händen langsam nach unten in die innere Flasche drücken. Durch dein Körpergewicht wird die Flüssigkeit in der äußeren Flasche durch den Filter in die innere Flasche der Grayl Geopress gedrückt. …. Zack fertig! (eeeeey Macarena!)
Dein Wasser ist jetzt für den Verzehr bereit. Bei starker Verschmutzung empfiehlt es sich, die Prozedur zu wiederholen. In meiner Erfahrung ist das zwar eher ein guter Trick für dein Gewissen, doch schaden kann es nicht. Denn zwischen dem ersten und dem zweiten Durchlauf kann ich keinen Unterschied feststellen.
Zur Sicherheit haben wir dir noch mal eine großartige Zeichnung erstellt, um die Handhabung noch anschaulicher zu machen.
Los gehts! Der Grayl Geopress Test
Ladies and Gentleman, the moment you’ve been waiting for….
Auf unserem Weg entlang des Eifeler Quellenpfades haben wir die Grayl Geopress gleich mehrfach getestet. Eine Sache ist ganz klar, vor dem Test war ich ganz schön aufgeregt, wie gut die Flasche funktionieren würde. Das Kickstarter Video und ein paar YouTube-Clips, in denen manche Leute alles bis zur Cola erfolgreich gefiltert haben, machte mich neugierig. Immer ist es eine Sache, sich anzuschauen, wie Leute Brackwasser trinken, eine andere ist es, selber einen Schluck zu nehmen.
Der erste Grayl Geopress Test
Daher haben wir für unseren ersten Test die alte römische Quellfassung „Grüner Pütz“ genutzt. Hier ist das Wasser zwar klar, aber es steht. Grundsätzlich sollte man von stehenden Gewässern als Trinkwasser natürlich absehen. Man sieht deutlich einige Schwebstoffe im Wasser. Allerdings ist das Wasser immerhin nicht grün und es stinkt nicht. Erst ein Mal gilt es die innere Flasche aus der Äußeren herauszuziehen.
Eifeler Quellenpfad – Rundweg durch die malerische Nordeifel
Eifeler Quellenpfad - Rundweg durch die malerische Nordeifel Heute geht es um den Eifeler Quellenpfad. Ein Rundweg, der dich im Dreieck zu den Ursprüngen von Ahr, Erft, Kyll und Urft. [...]
Das geht recht schwer, was aber logisch ist, da die Flaschen ja dicht ineinandergreifen müssen. Hier solltest du vor allem darauf achten, nur zu ziehen und nicht zu drehen. Sonst kann schon mal der Filter in der Flasche bleiben oder du ziehst gleich den Deckel ab.
Stell dir die Handhabung aber nicht zu kompliziert vor, es ist eher eine Gewöhnungssache als eine Schwierigkeit. Das Werbeversprechen, auch Kinder können die Flasche bedienen ist jedenfalls richtig. Kinder werden nur vermutlich ihre volle Kraft aufwenden müssen, um die Flaschen voneinander zu trennen, aber das runter pressen ist für Kids kein Problem. So, jetzt geht es ab auf die Knie und mit der äußeren Flasche in die Quellfassung.
Achte beim Auffüllen der Flasche darauf, diese nicht zu sehr zu füllen. Denn das kann dazu führen, dass beim nun folgenden aufsetzen der inneren Flasche Flüssigkeit aus den Rändern spritzt. Also nicht zu gierig sein, wenn du die Flasche befüllst. Kurzum, mach es nicht wie ich und spritz das Hosenbein deines Wanderbuddys mit Brackwasser voll.
Sobald du die Flasche aufgesetzt hast, musst du darauf achten, die Verschlusskappe oben aufzuschrauben, damit die Luft beim runter Drücken entweichen kann. Im Anschluss lehnst du dich einfach mit deinem Gewicht auf die Flasche. Dafür musst du kein Schwergewicht sein, einfach sanft auf die Flasche lehnen und innerhalb weniger Sekunden sinkt die Flasche zu Boden und presst den Inhalt durch den Filter in die innere Flasche.
Wenn du etwas in Sorge bist, kannst du jetzt natürlich noch mal alles aus der inneren Flasche wieder in die äußere Kippen und den Vorgang wiederholen. Ehrlich gesagt haben wir auch genau das gemacht. Das einmal gefilterte Wasser hatte allerdings schon keine Schwebstoffe mehr und sah deutlich appetitlicher aus. Am Ende hat jedoch die Skepsis überwogen und uns zum zweiten Filtervorgang bewegt.
Na ja, was kann ich dir sagen? Das Wasser hat super geschmeckt und sah auch super aus. Klar wie aus der Leitung und frisch wie aus einer Quelle. Beim ersten Test hat die Flasche also alle Versprechen erfüllt.
Der härtere zweite Grayl Geopress Test
Jetzt wirds schmutzig! Kurz vor Ende unserer Etappe sind wir an einem kleinen See vorbei gekommen. Grünes algenverseuchtes Wasser, bewacht von einer Gänsefamilie direkt am Wegesrand. Schaum und schlieren zieren den Rand des Tümpels. Wenn das keine Herausforderung für die Geopress ist – was dann? Auf der Packung wirbt Grayl mit dem Dschungel Kolumbiens, der Wildnis Guatemalas und dem herrlichen Patagonien. Doch hat Grayl seine Rechnung ohne die Eifel gemacht? Wir finden es heraus.
Also rein die Flasche und zur Sicherheit gleich zweimal Filtern. Das Wasser riecht wie dein Küchenmüll im Sommer und ist nicht klarer als ein Glas White Russian. Doch das Wunder passiert nach zwei Filtervorgängen (ehrlich gesagt schon nach dem ersten) riecht das Wasser nach nichts, ist glasklar und absolut trinkbar! Zumindest habe ich meine Portion gut und ohne Komplikationen vertragen. Nur die leichte Paranoia „Was hast du da gerade getrunken?!“ nagt etwas an mir. Die ungläubigen Blicke der Gänse tun ihr Übriges. Ab nach Hause!
Kosten und Nachhaltigkeit
Die Grayl Geopress wird dich in der Regel zwischen 80 und 100€ kosten. Je nach Angebotslage mit in der Packung ist neben der Flasche ein Filter für 250 Liter Wasser bzw. 350 Nutzungen. Klar, günstig ist das nicht, aber die Flasche ist extrem robust und wird unsrer Einschätzung nach locker mehrere Jahre an deiner Seite bleiben. Ein neuer Filter ist vermutlich nicht häufiger als einmal im Jahr fällig und schlägt mit knapp 30 – 35€ zu buche.
Es ist viel Geld für ein Produkt dieser Qualität, aber meiner Einschätzung nach völlig angemessen.
Mit dem Produkt hast du immerhin eine wunderbare Alternative zum Kauf von abgefülltem Wasser und Einwegflaschen. Und der Bonus des Nervenkitzels Wasser aus der Natur zu trinken hat ja auch seinen Reiz!
Übrigens setzt sich Grayl auch für die Nachhaltigkeit ein! Abgesehen von einer nahezu Plastikfreien Verpackung bei der Flasche (leider nicht bei dem Filter!) spendet Grayl mindestens 1% der Einnahmen an Non Profits und andere wohltätige Zwecke.
Hattet ihr auch das Problem, dass je häufiger man den Filter benutzt er immer schwerer zu drücken ist? Nach fünf Einsätzen in trüberen Wasser konnte er mich nicht mehr so recht überzeugen, da das saubere Wasser nur noch rausgetropft ist. Schade, da das Prinzip im Grund cool ist. Viele Grüße, helmut
Hallo Helmut,
tatsächlich hatten wir das Problem bisher nicht und wir sind mit der Filterkartusche so ziemlich durch. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass je nach Verschmutzung des Wassers der Filter verstopfen kann. Bei 35 Euro pro Filter natürlich ärgerlich, wenn das passiert.
Ich würde immer bei so einem kleinen Filter das Wasser vorher kurz filtern damit der größte Schmutz weg ist. Ein Kaffee-/Teefilter oder ähnliches reicht dabei völlig aus. Dann hält dieser Filter locker die 250 lt. durch. Gruß Ingmar
Hallo Ingmar!
Danke für den Tipp, wirklich eine super Idee um den Filter zu schonen. Werden wir bei unserer nächsten Tour mal testen!
Hallo,ich habe diese Flasche auch und bei mir konnte sie auf keinen Fall überzeugen.Zumindest nicht für eine Mehrtages wanderung. Ich muste am 3. Tag wasser aus einem Regentümpel entnehmen.Das Wasser war glasklar. Mit einem Moment war der Filter zu. Ich hatte keinen Ersatz da der Filter ja angeblich viele hundert Liter halten soll. So blieb mir nix anderes übrig wie mich mit ganzem Gewicht auf die Flasche zu lehnen um sie noch zusammen zu kriegen und was zu trinken zu bekommen. Dies führte dazu das wenn man am Anfang zu fest presst das Wasser an der Dichtung vorbei schiesst und einem ins Gesicht spritzt. Das möchte ich nicht bei einer Alpenwanderung um die 5 grad abwärts erleben. Heute 2 Jahre später hab ich sie nochmal in benutz. Der Grosse Schraubverschluss hält gar nicht mehr. Bei waagerecht liegendem Rucksack ging sie mir gerade auf… Ich dachte ich hätte nicht zugedreht. Aber der Verschluss läst sich so abziehen..Wenn ich sie auseinader ziehe um sie zu füllen rutscht der Deckel aus dem Gewinde. Das ist das nicht geringe Geld was ich dafür gezahlt habe nicht Wert. Zudem bei mehrtägiger Wanderung bei der es auf jeden Tropfen Wasser undtrockene Kleidung ankommen kann sehr gefährlich…
Das ist natürlich Mist! Hast du mal GRAYL kontaktiert bezüglich einer Garantie? Würde mich mal interessieren wie dort auf Reklamationen reagiert wird.
Bisher ist meine Flasche immer noch in Ordnung. Das Phänomen mit dem an der Dichtung vorbei schießende Wasser hatte ich auch schon das ein oder andere Mal. Da ist auf jeden Fall Vorsicht gefragt. Immerhin ist die Dichtung und der Rest der Flasche bei mir noch voll in Ordnung.
Danke für deine kleine Review! Wir freuen uns immer wenn andere Leute Ihre Eindrücke zu den getesteten Produkten schildern.
Hallo, ich habe vor, mir solch eine Filterflasche zu kaufen.
Zuvor habe ich Fragen dazu.
In der Beschreibung steht u.a.: „Ein nicht verwobener Keramikstoff filtert Schwebstoffe und gröberen Schmutz mechanisch heraus. Dazu kombiniert die Geopress einen Aktivkohlefilter der sämtliche Viren, Bakterien und Protozoen herausfiltert und den Geschmack des Wassers neutralisiert bzw. genau genommen sogar verbessert“
Ist das ganz normale handelsübliche Aktivkohle? Mir war bisher noch nicht bekannt, dass Aktivkohle Viren (um einiges kleiner als Bakterien) filtern könnte?
Und was ist mit „nicht verwobener Keramikstoff“ -> also das „nichtverwoben“ würde ich gerne näher erklärt bekommen?
Vielen Dank im Voraus
Gabi
Hi,
zu der exakten Wirkungsweise des Filtersytems müsste man sich vermutlich das Patent des G3+ Filters ansehen. Das System baut auf drei Punkte auf. Zur Bindung der Protozoen, Viren und Bakterien wird Ionenaustausch genutzt während die Aktivkohle Chemikalien, Schwermetalle, Gerüche und Geschmäcker filtert. Zusätzlich filtern die „nicht verwobenen Keramikfasern“ gröbere Partikel. Wie genau Keramikfasern verwoben oder nicht verwoben werden kann ich dir leider nicht beantworten.
Hoffe ich konnte dir trotzdem helfen.
Cheers,
Felix
Hi Felix,
vielen Dank für deine Erklärung – ja diese hilft mir sehr weiter :)
Mit dem „Dazu kombiniert die Geopress einen Aktivkohlefilter der … Viren, Bakterien … herausfiltert…“ meinten die also offensichtlich NICHT NUR die enthaltene Kohle, sondern das GESAMTE restliche Material des Filters – denke ich zumindest. :)
Cheers
Gabi
Hallo,
ich habe mir die Geopress u.a. gekauft, damit ich in Ländern wie Spanien usw. das Wasser aus der Leitung filtern und trinken kann. Ist das so, dass der Filter das Wasser so trinkbar macht?
Beste Grüße
Ingo
Hi!
Das stellt für deine neue Geopress kein Problem dar.
Viel Spaß!
Hi.
Mich würde interessieren, wie schwer das Ganze ist.
Vielen Dank :)
Hi Dana! Leer ist die Flasche etwa ein halbes Kilo schwer. Also mit Sicherheit kein Leichtgewicht!
Gruß
Felix