Mammut Creon Guide – ein Leichtgewicht im Test

Auf der Suche nach einem neuen Wanderrucksack? Heute testen wir den Mammut Creon Guide! Einen Wanderrucksack der Extraklasse. Und warum der Creon Guide mein Rucksack der Wahl für den Jakobsweg ist erkläre ich dir jetzt.

Der weite Weg zum Rucksack

mammut creon guide

In Vorbereitung auf unsere diesjährige Fernwanderung auf dem Camino Portogues war ich auf der Suche nach einem neuen Wander & Trekking Rucksack.

Schon bei einem schnellen Blick in die Läden oder einschlägige Websites stellt man eines sofort fest:

Die Auswahl ist unglaublich überwältigend. Farben, Formen, Größen, Literzahlen und Funktionen! Was für ein Urwald!

Wow! Schnell ist klar, es gibt den richtigen Rucksack für jede Situation und für jeden Rücken. Auch für jeden Geschmack scheint es etwas zu geben, denn die Varianten reichen hier von ausgesprochen schön bis – sagen wir es diplomatisch – sehr individuell.

Ich persönlich gehe eine solche Auswahl immer recht simpel an.

Zuerst verschaffe ich mir einen groben Überblick über mögliche Features bzw. „Hard Facts“. Dann überlege ich mir welche dieser Features mir persönlich wichtig sind. Im Anschluss informiere ich mich im Internet über diverse Produkte vor und treffe eine Vorauswahl von 2 – 3 Möglichkeiten.

Zum Schluss gehe ich dann in ein Geschäft und probiere die Produkte einfach aus. Meist mit Unterstützung eines Mitarbeiters. Zumindest dann wenn mir der Mitarbeiter sympathisch und kompetent erscheint. Ist das nicht der Fall, befasse ich mich auch schon mal allein mit der Ware und bilde mir mein eigenes Urteil (gestützt auf meiner online Recherche).

Jetzt wird es konkret!

Was ist mir denn eigentlich wichtig? Und Wieso habe ich mich für den Mammut Creon Guide 35L entschieden?

Meine Wünsche

  • Preis möglichst unter 100€
    • Oder zumindest nicht deutlich darüber. Rucksäcke für 200 – 300€ sind bestimmt klasse. Aber ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden so viel für einen Rucksack auszugeben.
  • Volumen von 35 – 40l
    • So passt für eine Fernwanderung genug rein und der Rucksack ist immer noch leicht genug für Tagestouren.
  • Kategorie leicht oder ultraleicht
    • Beim Fernwandern zählt jedes Gramm. Ein Ultraleicht Rucksack wie der Osprey Levity wäre klasse, aber mit einem Gewicht bis ca. 1300g kann ich mich anfreunden.
  • Mind. eine Tasche am Hüftgurt
    • Die Tasche am Hüftgurt für den schnellen Zugriff schien mir einfach unverzichtbar komfortabel
  • Preis inkl. Regenhaube
    • Irgendwie scheint es mir falsch bei dem Preis eine Regenhaube extra kaufen zu müssen
  • Schlichte Optik
    • Am besten schlicht und nicht knallig. Vorzugsweise schwarz.

Die Kandidaten

quechua mh500

In meiner Vorrecherche hatte ich drei Rucksäcke in die engere Wahl genommen. Jeweils einen pro Preissegment.

  • Quechua MH500 30L (ca. 50€)
  • Mammut Creon Guide 35L (ca. 100€)
  • Osprey Levity 45L (ca. 180€)

Die Preise schwanken stark und sind manchmal durch Angebote massiv reduziert. Hier kann meine Angabe also deutlich vom aktuellen Kurs abweichen.

Zum Glück habe ich direkt in Köln einen Laden gefunden bei dem ich den Mammut und den Osprey in die Hand nehmen konnte, wenige Minuten entfernt konnte ich auch den Quechua testen.

Ich muss zugeben, meine Wahl viel schnell auf den Mammut Creon Guide. Aber warum eigentlich?

Der Osprey war zu dem Zeitpunkt zwar im Angebot, aber sowohl die Optik als auch die Haptik haben mich einfach nicht überzeugt. Der Gewichtsunterschied zum Mammut war aber schon beim ersten Testen und selbst ohne Gewicht deutlich. Die mangelnde Haptik liegt vielleicht auch einfach an den ultraleicht Materialien. Faktisch handelt es sich um einen tollen, hochwertigen Rucksack. Entsprach nur so gar nicht meinem Geschmack. Vielleicht kriege ich in den kommenden Monaten mal einen zum testen in die Hände! Denn der Osprey wirkt wie rocket science!

Der Quechua MH500 fühlte sich auf meinem Rücken einfach nicht richtig an. Trotz einigem Ausprobieren mit den Schnallen kam ich nicht richtig zurecht. Der magische Moment wenn das Gewicht auf den Hüften ruht und so „verpufft“ wollte sich einfach nicht finden lassen.

Ganz anders beim Mammut Creon Guide 35L.

Ein Paar Fakten

  • 35 LiterVolumen
  • 62 x 4630 x 22cm (HxBxT)
  • Rückenlänge 46cm (fixiert)
  • 1250g Gewicht
  • Außerdem: Trinksystem kompatibel, Trekkingstock-Halterung, Metallrahmen, Regenhülle

Der erste Eindruck

Mit seinem eher minimalistischen Design und dem schmalen Schnitt wirkt der Rucksack trotz seiner Größe sportlich und elegant. Angeboten wird der Creon Guide in Anthrazit und schwarz (Mammut nennt das „Black“) und in einer Kombination aus einem hellen Olivgrün und einer Art Petrol (Mammut nennt das „Olive-Poseidon“). Die synthetischen Materialien aus denen moderne Rucksäcke bestehen fühlen sich leider nie unglaublich wertig an. Hier würde ich natürliche Stoffe klar bevorzugen, aber für Gewicht, Haltbarkeit und Preis verfolgen die Hersteller eben einen anderen Plan.

Schon vor dem ersten aufsetzen fällt das Contact-Stream Rückensystem von Mammut auf. Ein knallrotes, festes Material läuft am Rücken entlang. Belüftet durch grauen Mesh und an allen Kontaktpunkten leicht gepolstert wird so eine gute Belüftung zwischen Rücken und Rucksack gewährleistet. Die Polsterung am Rücken, den Schulter und Brustgurten fühlt sich sehr angenehm an. Speziell am Unterrücken wird dicker gepolstert, hier fühlt sich die Polsterung fast wie der von Kopfkissen bekannte Memory Foam an. Aber zum Tragekomfort später mehr.

Die vielen Features des Rucksacks stören das schlichte Design nicht und so entdecke ich viele Features tatsächlich erst nach dem ersten Aufsetzen.

Das erste Mal auf dem Rücken

Kaum aufgesetzt schließe ich den Hüftgurt und ziehe an den Forward-Pull Gurten. So nennt das zumindest Mammut. Man zieht die Gurte einfach nach Vorne statt irgendwie an den kleinen Laschen zu friemeln. Das geht ziemlich schnell und die Einstellungen verstellen sich trotzdem nicht leicht. Eine Kleinigkeit, aber ungemein komfortabel. Der Rucksack scheint perfekt zu meinem Rücken zu passen, denn beim ersten ziehen an den Forward-Pull Gurten verschwindet das Gericht des Rucksacks und landet unspürbar auf meinen Hüften. Bei meinem Backpacker Rucksack musste ich ewig an den Einstellungen herumspielen. Doch die Magie funktioniert hier augenblicklich und ohne großes Gefummel. Im Anschluss stelle ich den Schultergurt ein und danach den Brustgurt. Der Erste Test, noch ohne Gewicht, verläuft perfekt.

Am rechten Schultergurt befindet sich eine mit Reißverschluss verschließbare Tasche. In dieser ist ein Netz befestigt so das eine Trinkflasche bis 0,5l eingesteckt werden kann. Hier kann ich aber sagen, es passen lange nicht alle Flaschen dieser Größe! Bei manchen ist es ein regelrechtes gefrickel. Ich empfehle die Wahl einer Soft-Flask, damit ist die Nutzung viel bequemer und mit etwas rumdrücken passt die leere Flask sogar in die kleine Tasche. Rechts befindet sich außerdem ein kleiner Gummi der die Zuleitung eines Trinksystems festhalten kann.

Auch am Hüftgurt befindet sich eine Tasche. Diesmal auf der linken Seite. Ich persönlich finde die Tasche eigentlich zu klein um wirklich nützlich zu sein. Ein aktuelles Smartphone oder eine Kamera ist definitiv zu groß. Feuerzeug, Messer oder Blasenpflaster haben hier eher Platz. Ich schätze das Volumen auf ca. 200ml.

Mammut Creon Guide

Features to the MAX

Trotz seinem leichten Gewicht bietet der Mammut Creon Guide eine ganze Menge Features. Das offensichtlichste beim ersten Anfassen ist der innenliegende Metallrahmen. Durch diesen Rahmen verteilt sich das Gewicht einfach besser am gesamten Rücken. Auf der Front befinden sich außerdem oben und unten jeweils zwei kleine Schlaufen. Hierbei handelt es sich um eine ganz einfache Möglichkeit Trekkingstöcke zu befestigen.

Der Mammut Creon Guide hat drei große Fächer.

Das Hauptfach. Es wird über einen großen Deckel geöffnet und kann mit einer Kordel verschlossen werden. Insgesamt reicht der Stauraum etwa für 2/3 der 35 Liter. Hier findet man auch ein mit Klett verschlossenes „Fach“ – hinter diesem verbirgt sich der Metallrahmen. Aus irgend einem Grund (vielleicht für die Waschmaschine?) kann man diesen entfernen.

Das untere Fach. Unter dem Hauptfach befindet sich hinter einem großen Reißverschluss ein zweites kleines Fach für das letzte drittel des Volumens. Man kann dieses nach oben mit einer weiteren Kordel öffnen oder schließen. So hat man die Möglichkeit beide Fächer zusammen zu legen und ein großes zu schaffen.

Auf der Front gibt es ein geräumiges Fach mit Reißverschluss. Es ist groß genug um genug mit beiden Händen darin herumzuwühlen. Könnte man für Unterlagen aber auch für einen Hüttenschlafsack oder Mikrofaserhandtücher nutzen.

Fazit: Der Mammut Creon Guide 35

Für mich ist der Mammut Creon Guide der ideale Rucksack für kurze und auch mehrtägige Touren durch die Natur. Das Tragegefühl ist sehr angenehm und die vielen verschiedenen Funktionen sind mir eine willkommene Hilfe. Wenn du also wie ich einen bezahlbaren Rucksack für den Jakobsweg suchst, solltest du den Creon Guide definitiv ausprobieren.

Hinweis: Den Rucksack habe ich mit meinem eigenen Geld gekauft, Mammut hat von mir leider noch nie gehört und es liegt auch sonst kein Sponsoring für den Test vor!)

Wenn du jetzt auch das Gefühl hast, dass der Creon Guide 35 ein guter Rucksack für dich sein könnte, kannst du ihn kaufen indem du rechts auf das Bild klickst. Dadurch erhalten wir einen kleinen Anteil des Kaufpreises, du selbst zahlst aber natürlich keinen Euro mehr. Aber auch wenn du dich für den Kauf an anderer Stelle entscheidest wünsche ich dir natürlich viele schöne Wanderstunden mit dem neuen Rucksack!