Letterboxing? Analoge Alternative zu Geocaching

Heutzutage erleben wir trotz der fortschreitenden Digitalisierung einen Trend im Bereich Hobbys in der Natur. Nicht nur Wandern und Sport im Freien erfreut sich dabei immer mehr Fans, auch Geocaching erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Aber obwohl 2020 immer noch total futuristisch klingt gibt es in der Geocaching Community auch analoge Trends.

So freut sich auch die Letterboxing Community über immer größeren Zuwachs. Wir erklären wir was Letterboxing ist und wie dieser Trend für alle Fans von „Digital Detox“ genau das richtige ist.

Letterboxing – Mit Karte und Kompass!

In meiner Schulzeit wurde durch unseren Klassenlehrer mal der Versuch gestartet, die Klassenfahrt besonders schrecklich für die Schüler der 8. Klasse zu gestalten. Eine einwöchige Klassenfahrt in ein Sporthotel! Noch nie ist in einem Klassenzimmer die Vorfreude auf etwas so schnell gestorben. Doch rückblickend kann ich sagen: Das war in vielen Punkten eine der besten Klassenfahrten meiner Schulzeit!

Denn neben vielen Sportarten, die Kajak fahren und Klettern wurde dort mit einem „Orientierungslauf“ der Grundstein für meine Liebe zum Letterboxing und Geocaching gelegt. Beim Orientierungslauf mussten wir mit Kompass und Karte verschiedene Stempel im Wald suchen und eine Karte abstempeln. Welche Gruppe als Erstes alle Stempel gesammelt hat, war der Sieger und erhielt zur Belohnung (ganz typisch für eine Klassenfahrt) nichts. Es war herrlich!

Damit ist der Grundgedanke von Letterboxing auch schon erklärt. Statt wie beim Geocaching mit GPS Gerät oder Smartphone nach Koordinaten zu suchen, bleibt dir beim Letterboxing nur eine Karte und einen Kompass gepaart mit vorher ausgegebenen Hinweisen, mit denen du einen kleinen wasserdichten Container findest.

Sobald du diesen öffnest, findest du einen Stempel und meist ein kleines Buch, um dich zu verewigen.

Hast du den Stempel gefunden, darfst du damit in deinem Logbuch stempeln. Du siehst. Es ist also alles voll analog!

Die Letterboxing Community hat übrigens auch ihre eigene Seite, auf der du jede Menge Infos findest. www.letterboxing-germany.info

Ausrüstung fürs Letterboxing

Dein Kompass

Zum Letterboxing Abenteuer gehört einfach ein Kompass. Tu dir selbst den Gefallen und nimm nicht den blöden Kompass in deinem Smartphone. Bleib analog! Lass dein Smartphone daheim und schnapp dir einen guten alten Kompass. Zum Glück kannst du so einen schon für ein paar Euro kaufen.

Dein Logbuch

Um deine Erfolge festzuhalten, brauchst du ein Logbuch. Das kann eigentlich irgendein kleines Notizbuch sein. Such dir hier aber ruhig etwas Besonderes aus! Denn hier eigenen sich besonders gut Poesie, Alben, schöne Notizbücher oder kleine Tagebücher.

Mit der Zeit wird dein Logbuch sich durch die vielen individuellen Stempel zu einem persönlichen und farbenfrohen Andenken mausern. Also Stempel nicht auf einem Schmierblatt!

Deine Karte

Meistens ist es eine sehr gute Idee eine passende Karte der Region zu haben.

Klar, auch hier kann man sein Smartphone nehmen. Man kann natürlich auch regionale Karten einfach ausdrucken, doch wieso nicht einfach mit einer schönen analogen Kartensammlung starten? Auf den Karten kannst du wunderbar Notizen machen oder sie sogar als Logbuch benutzen!

Mit der Zeit wird deine Karte zum Leben erwachen und wenn du genug Letterboxen in einer Region gesammelt hast, kannst du die Karte wunderbar einrahmen und als Andenken an die Wand hängen!

Arten von Geocaches

Letterboxing vs. Geocaching

Auf die vielen Vorzüge der digitalen Schnitzeljagd sind wir in unserem Geocaching Beitrag und der Beschreibung der Geocache Arten bereits ausführlich eingegangen. Doch warum sollte man dann Letterboxing betreiben statt dem viel beliebteren Geocaching?

Für mich gibt es dafür diverse Gründe. Das Analoge Logbuch erinnert mich immer an meinen Pilgerpass vom Jakobsweg. Allein deswegen bekomme ich bei der Stempeljagd schon warme Gefühle. Das seitenweise sammeln von Stempeln macht mir einfach mehr Spaß als das digitale Loggen in einem Account. Irgendwie ist es doch schön, etwas in der Hand zu haben?

Außerdem stelle ich immer wieder eins fest. Selbst in der Geocache Community können nicht alle Leute mit Karte und Kompass navigieren. Frag doch mal die Leute in deinem Umfeld, ob sie mit einem einfachen Kompass und einer analogen Karte zurechtkommen würden. Viele werden das leider verneinen. Aus diesem Grund finde ich es wichtig, diese (wirklich nicht sonderlich schwere) Kunst weiter am Leben zu halten.

Gerade für Kinder finde ich das analoge Suchen wie früher bei den Pfadfindern als eine besondere Freude. Man braucht nicht viel zum Starten und kann eigene oder vorhandene Letterboxen auch wunderbar für Kindergeburtstage oder sonstige Schnitzeljagden verwenden.

Letterbox Hybrid Caches findest du übrigens auf geocaching.com & bessercacher.de

Geocache Logbuch

Fazit: Letterboxing ist einfach viel cooler als Geocaching!

Felix Autor

Für mich ist Letterboxing zwar viel weniger vielfältig (weil weniger Auswahl), aber wenn immer ich die Möglichkeit habe, ziehe ich eine Letterbox dem klassischen Geocache vor. Das Traditionelle macht mir einfach viel mehr Spaß und wenn ich beides vereinen will, gibt es ja genug Letterbox Hybriden.

Du lernst beim Letterboxing deinen Orientierungssinn zu trainieren und achtsamer durch die Natur zu laufen. Und wer kann dazu Nein sagen?