Unterwegs in der Pfalz: Wandern auf dem Felsenland Sagenweg

Im Oktober hatte ich das große Glück, zusammen mit einigen Bloggerkollegen im Rahmen des diesjährigen Bloggerwanderns durch die wunderschöne Pfalz zu wandern. Während wir auf dem Pfälzer Waldpfad unterwegs waren, fielen mir immer wieder die kleinen putzigen Geister entlang des Weges auf. Natürlich rede ich hier keinesfalls von echten Geistern! Ich spreche von den Wegmarkierungen vom Felsenland Sagenweg. Klingt doch schon spannend oder? Sagenweg … Felsenland … Irgendwie klingt das für mich nach einer Mischung aus Jules Verne Roman und Siegfried dem Drachentöter. Ich bin doch wohl der nicht einzige der von sowas begeistert ist, oder?

Warum mir Siegfried noch öfter in den Sinn kam und was mir am Weg besonders gut gefallen hat, erzähle ich dir in diesem Beitrag. Außerdem natürlich alles Wissenswerte zum Felsenland Sagenweg, den Etappen sowie der Anfahrt und ganz zum Schluss klären wir noch, ob es nicht doch noch echte Geister auf dem Felsenland Sagenweg gibt!

Zur Geschichte der Strecke

Felsenland Sagenweg

Der Felsenland Sagenweg in der Pfalz hat inzwischen schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Im Vergleich zu den Sagen entlang des Weges ist er aber natürlich noch ziemlich grün hinter den Ohren. Allerdings konnte der Felsenland Sagenweg bereits 2013 den 1. Platz als Deutschland schönster Wanderweg abräumen. Damit hat das Wander Magazin damals zwar etwas weit nach oben gegriffen, doch der Weg und die gesamte Region sind tatsächlich wunderschön.

Neben der Auszeichnung des Wander Magazins hat der Sagenweg auch das Siegel Deutscher Premiumwanderweg und gehört zum „Wandermenü Pfalz“ eine Sammlung der schönsten Pfälzer Wanderwege. Diese Auszeichnungen trägt dieser Premiumwanderweg auch völlig zu Recht. Entlang süßer Waldpfade und toller Aussichten führt uns das kleine Gespenst uns zu 26 Sagenstandorten aus der Geschichte der Pfalz. Mystik, Geschichte und Folklore sorgen hier für ein tolles Mischung, während die Natur den Rest erledigt!

  • romantische Burgruinen

  • steile Felsentürme in einem Meer aus Wald

  • fantastische Sagen

  • schmale, naturbelassene Pfade

Fakten zum Felsenland Sagenweg

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Gehzeit
0km
Distanz
0m
Anstieg
0m
Abstieg

Start

Dahn

Ziel

Bruchweiler – Bärenbach

Etappen

5

Schwierigkeitsgrad

Mittel – Schwer

Wegmarkierung

Felsenland Sagenweg

Weiterführende Links

Karte zum Felsenland Sagenweg

Etappenübersicht

Felsenland Sagenweg

Etappe #1

Dahn –
Erfweiler

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Felsenland Sagenweg

Etappe #2 Erfweiler-Bundenthal

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Gehzeit
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Distanz
Felsenland Sagenweg

Etappe #3 Bundenthal-Schönau

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Felsenland Sagenweg

Etappe #4 Schönau-Fischbach

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Gehzeit
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Distanz

Etappe #5 Fischbach-Bärenbach

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Distanz

Ein paar Worte zum Streckenverlauf des Felsenland Sagenweg

Wie für Wanderwege mit dem Prädikat „Premiumwanderweg“ üblich weiß der Felsenland Sagenweg zu begeistern. Um als Premiumwanderweg zu gelten, müssen die Wege abseits von Straßen verlaufen, einen besonders hohen Teil an naturbelassenen und möglichst schmalen Pfaden aufweisen und sich durch eine nutzerfreundliche Markierung auszeichnen. Außerdem fließen historische Bauwerke, tolle Aussichtspunkte, Felsen, Höhlen und schöne Wälder positiv in die Bewertung ein. Genau an diesen Punkten wird auf dem Felsenland Sagenweg in keiner Weise gespart.

Doch auch abseits der Natur kreuzt der Weg regelmäßig kleine gemütliche Pfälzer Orte, in denen die Zeit schon so lange still steht, dass die Kaugummiautomaten vermutlich noch Pfennige nehmen. Hier trifft man auf den Pfälzer in seinem natürlichen Habitat. Mit Dolmetscher im Gepäck kommt man hier in jedem Fall auf seine Kosten. Das wichtigste Wort der Pfälzer Sprache ist im Übrigen „Schorle“ und sollte gerade wenn man an Hütten des Pfälzer Waldvereins oder an urigen Wirtsstuben vorbei kommt von enormer Nützlichkeit sein.

Schauen wir uns aber noch ein paar Highlights entlang der Strecke an …

Highlights entlang der Strecke

Der Jungfernsprung

Der Jungfernsprung ist ein steiler Buntsandsteinfels direkt auf der ersten Etappe des Felsenland Sagenwegs am Rande der Kleinstadt Dahn. Er ist nicht nur Teil einer spannenden Sage, sondern auch das Wahrzeichen der Stadt Dahn. Er prägt sozusagen die eigentlich nicht vorhandene Skyline der kleinen Stadt. Doch woher hat der Fels seinen Namen? Natürlich von einer Sage, immerhin sind wir ja auf dem Sagenweg unterwegs.

Es wird dich vielleicht nicht überraschen … aber in der Sage um den Jungfernsprung geht es um eine Jungfer und einen Sprung von eben diesem Felsen. Verfolgt vom Raubritter Hans Trapp sprang die holde Jungfrau kurzerhand von der steilen Kante des Felsens. Was danach passierte und ob es doch ein Happy End gab, möchte ich euch nicht verraten. Aber irgendwie muss ich bei der Geschichte an Prinzessin Peach aus den Super Mario spielen denken …

Burg Drachenfels

Die Burg Drachenfels, von der hier die Rede ist, hat natürlich nichts mit dem Drachenfels im Siebengebirge zutun. Weder über die Sage noch über die Historie besteht hier ein Zusammenhang. Tatsächlich herrscht über die Namensgebung der Burg keine eindeutige Meinung. Unstrittig ist aber die durchaus bewegende Historie der Burg, über die ihr euch bei einer Wanderung definitiv informieren solltet. Alleine um diese ranken sich einige historische Ereignisse, die einen staunen lassen.

Die auf zwei steilen und schmalen Sandsteinfelsen gelegene Felsenburg wurde übrigens bereits 1523 zerstört. Dennoch ist noch ein Teil der Oberburg, das Torgebäude und Reste der Unterburg erhalten. Selbst wenn du nicht an Geschichte interessiert bist, lohnt sich der Aufstieg zur Burg aufgrund des herrlichen Ausblicks über die Hügel des Biosphärenreservates Naturpark Pfälzerwald/Nordvogesen. Die Begehung der Burg ist kostenlos.

Felsenland Sagenweg
Felsenland Sagenweg
Felsenland Sagenweg

Burgenmassiv Altdahn

Östlich oberhalb von Dahn gelegen befindet sich das Burgenmassiv Altdahn. Hier wurden im 12. – 13. Jahrhundert die Burgen Alt-Dahn, Grafendahn und Tanstein erbaut. Dieses Trio gehört übrigens zu den größten Burganlagen der Pfalz und wurde mühevoll in den Sandsteinfelsen geschlagen. Viele Gänge, Kammern und Türme des Burgenmassivs sind noch recht gut erhalten und begehbar. Von oben bietet sich ein atemberaubender Blick bis hin zu den Vogesen. Eine Besichtigung des Burgenmassivs ist kostenlos täglich von 9 – 18 Uhr möglich. Führungen werden derzeit leider nicht angeboten.

Rätselburg Fleckenstein

Burg Fleckenstein ist eine mittelalterliche Felsenburg in den Vogesen nahe der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Nahe der Grenze von Rheinland-Pfalz? Ja, genau diese Burg liegt im französischen Teil des Felsenland Sagenwegs. Sie gab als Stammburg dem Adelsgeschlecht der Fleckensteiner den Namen. Die Burg Fleckenstein auf ihrem 40 Meter hohen Buntstandsteinfelsen ist besonders für Familien ein tolles Ausflugsziel. Am Fuße der sagenhaften Burgruine im P’tit Fleck wird Spielen zum Naturerlebnis. Hier können Kinder (fast) aller Altersklassen und neugierige Erwachsene einen faszinierenden Spielparcour finden. In der Rätselburg kann man geführt von Rittergeist Hugo, noch manches Abenteuer mehr erleben.

Viele Infos rund um die Burg Fleckenstein findest du auf der offiziellen Website. HIER

Eintrittspreise für die Burg Fleckenstein liegen bei 4,5€. Für die Rätselburg 9,50€ und für den P’tit Fleck gibt es Karten für 4,5€. Die Öffnungszeiten sind in der Regel von 10:00 bis 17:00 Uhr.

Keine Sorge, du darfst sowas auch cool finden wenn du schon alt genug zum Steuerzahlen bist.

Felsenland Sagenweg
Felsenland Sagenweg
Felsenland Sagenweg

Klettern auf dem Felsenland Sagenweg

Im Dahner Felsenland gibt es allerhand Kletterfelsen und tolle Boulder Möglichkeiten. Wenn du also nicht nur gerne wanderst sondern auch gerne Kletterst ist der Felsenland Sagenweg gleich doppelt so schön. Immerhin hast du hier eine wundervolle Möglichkeit zwei Hobbies miteinander zu verbinden. Im Dahner Felsenland gibt es 50 ausgewiesene Kletterfelsen mit etwa 850 Anstiegen in den Schwierigkeitsgraden I bis IX. Muss ich noch mehr sagen?

Tipps zur Anfahrt und Parkmöglichkeiten

Um der Umwelt etwas Gutes zutun empfehle ich dir natürlich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dafür kannst du mit dem Zug bis Bad Bergzabern oder Hinterweidenthal, ab dort mit dem Bus nach Dahn. Außerdem kannst du von Mai bis Oktober mit den Ausflugszügen „Bundenthaler und „Felsenland-Express““ mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen ab Mannheim/ Karlsruhe anreisen.

Da der Einstieg in den Felsenland Sagenweg direkt an der Touristen Information beginnt (Schulstaße 29, Dahn) kannst du den Beginn deiner Strecke ziemlich leicht finden. Außerdem gibt es in Dahn in der Regel immer eine Möglichkeit zu Parken. Die Touristen Information hilft dir natürlich auch gerne bei Fragen zu Einkehrmöglichkeiten oder bei allgemeinen Fragen zur Region. Wenn du auf einer anderen Etappe einsteigen möchtest solltest du einfach direkt die entsprechenden Städtchen anfahren. Die Route ist sehr gut ausgeschildert und sollte sich daher problemlos finden lassen.

Ach! Fast vergessen. Die Wegezeichen vom Felsenland Sagenweg kannst du in der Touristen Information für 1,-€ kaufen. Es gibt also keinen Grund die Wegmarkierungen zu stibitzen auch wenn in den Sagen auf deiner Wanderung Räuber und Ganoven öfter eine Rolle spielen!

Felsenland Sagenweg
Felsenland
Sagenweg

Übernachtungsmöglichkeiten

Wie du im Tourenplaner von Rheinland-Pfalz oder auch auf der offiziellen Website des Felsenland Sagenwegs sehen kannst, gibt es einige Möglichkeiten zur Übernachtung entlang der Strecke. Außerdem gibt es in der Pfalz verstreut immer wieder Trekkingplätze, die in wärmeren Monaten zur Übernachtung unter freiem Himmel einladen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es also definitiv genug. Es lohnt sich auch immer wieder in den bewirtschafteten Hütten entlang der Strecke nach Übernachtungsmöglichkeiten zu fragen. Hier gibt es vereinzelt Hütten mit Übernachtungsmöglichkeiten, mit denen du das echt bayrische Hüttenfeeling mal etwas weiter nach Norden bringen kannst.

Fazit: Sagenhaft wandern auf dem Felsenland Sagenweg? Die Antwortet lautet: JA!

Felix Autor

Auf dem Felsenland Sagenweg zu wandern ist gleich auf Grund mehrer Dinge eine schöne Erfahrung. Die Wege sind superausgewählt und zeigen einen schönen Querschnitt der Region. Naturbelassen und abseits von Straßen ist der Weg völlig zu Recht ein Premiumwanderweg. Der putzige Aspekt mit den Sagen fügt sich wunderbar in die historischen Bauwerke und traumhaften Ausblicke der Region ein.

Wer einen Fernwanderweg mit Grenzüberschreitung sucht, ist hier jedenfalls an der richtigen Adresse. Dass es sich fast um einen Rundweg handelt, macht die Planung sowie die An- und Abreise außerdem deutlich entspannter als bei anderen Wegen mit solch einer Länge.

Meine persönliche Empfehlung ist übrigens die Hütten der Region durch Übernachtung oder Einkehr zum Essen und Trinken zu unterstützen. Die Leute dort haben sich die Unterstützung redlich verdient.