Sieben auf einen Streich – Tagestour im Siebengebirge
Das Siebengebirge zieht jedes Jahr unzählige Wanderer in seinen Bann. Die Burgen, allen voran der Drachenfels, verzeichnen jedes Jahr viele tausend Besucher. Doch auch Abseits der Burgen bietet das Siebengebirge eine wundervolle Landschaft entlang des Rheins. Wenn du das Siebengebirge in all seiner Pracht an nur einem Tag erleben willst ist die Tagestour „Sieben auf einen Streich“ genau das richtige für dich.
Heute erzähle ich dir wie die Tagestour entstanden ist, wie du für die 26km lange Strecke mit einer Goldmedaille belohnt wirst und warum die Corona Situation für die Tagestour „Sieben auf einen Streich“ besonders ärgerlich ist.
Sieben auf einen Streich – Die Historie
Scheinbar wurde in den frühen 70ern im Siebengebirge noch ordentlich Ski gefahren. Denn die ganze Idee zu „Sieben auf einen Streich“ geht auf den Skiclubs Bad Honnef e.V. zurück.
Im Jahr 1971 kam einigen Mitgliedern des Skiclubs Bad Honnef e.V. die Idee zu einer Wanderung über alle Berge des Siebengebirges. Seit 1971 findet diese Tour mit steigender Teilnehmerzahl im Mai statt. Das heißt in diesem Jahr wäre die 49. „Sieben auf einen Streich“ Tour gestartet. Kurzum, durch den Corona Virus musste die Tour das erste mal abgesagt werden. Also kann im nächsten Jahr zwar der 50. Geburtstag, jedoch nicht die 50. Tour gefeiert werden.
Seit der ersten Wanderung hat sich die Strecke immer wieder geändert. Daher sind nicht mehr alle Gipfel in der Streckenführung enthalten. Trotzdem ist die Strecke immer noch ganz schön anspruchsvoll. Einige Übungsrunden im Siebengebirge bieten sich also an.
Ungeachtet der bedauernswerten Absage in diesem Jahr, ist das Projekt „Sieben auf einen Streich“, mit seiner bald 50 Jahre währenden Tradition, eine absolute Bereicherung für die Region. Es ist schön wenn ein Skiclub (was ja schon verrückt genug klingt), sich so lange und nachhaltig für das Siebengebirge und den Wandersport einsetzt. Daher empfehle ich dir definitiv im nächsten Jahr an der Tour teilzunehmen. Doch dazu noch ein paar Details bei den Fakten.
Die Tagestour im Faktencheck
Die „Sieben auf einen Streich“ kann man natürlich immer wandern. Du kannst dir einfach die Wegstrecke runterladen und drauf los laufen. Da die Tour wirklich schön ist und das Siebengebirge ohnehin immer eine Wanderung wert ist, muss ich dir das auch ganz klar ans Herz legen.
Doch nur wenn du am offiziellen Tag mit wanderst, hast du die Chance deine eigene Goldmedaille zu erhalten. Die Wanderung findet in der Regel Anfang Mai statt. Mehr Infos zum genauen Datum findest du auf der offiziellen Website des Skiclubs Bad Honnef e.V. Am Starttag zahlst du 8€ Startgebühr (oder 4€ wenn du keine Medaille haben willst) und bekommst ein Stempelheft welches an den 7 Checkpoints abgestempelt wird. Am Ziel wirst du dann gebührend gefeiert und natürlich mit einer glänzenden Medaille geehrt.
Falls nötig kannst du übrigens eine Abkürzung nehmen und so die „Kurzweg“ Variante wandern. Für Verpflegung sorgt der Skiclub übrigens auch. Denn am Checkpoint 6 wird zum Selbstkostenpreis Verpflegung ausgegeben.
„Sieben auf einen Streich“
- Distanz: 26km
- Anstieg: ca. 720m
- Abstieg: ca. 720m
- Dauer: ca. 8 Stunden
- Schwierigkeit: schwer
- Startgebühr: 8€ bzw. 4€ ohne Medaille (Ermäßigungen möglich)
Der Streckenverlauf
Bei der Strecke von „Sieben auf einen Streich“ handelt es sich um einen Rundweg. Dieser beginnt und endet in Bad Honnef. Von hier aus gilt es sieben Stationen zu passieren.
Drachenfels, Milchhäuschen, Petersberg, Stenzelberg, Ölberg, Margarethenhöhe und schließlich die Löwenburg.
Mit 26km klingt die Strecke nicht all zu lang. Die Distanz wird daher für dich vielleicht auch weniger ein Problem darstellen als die steilen An und Abstiege. Schließlich heißt es ja auch Siebengebirge und nicht Siebenwiesen. Trotzdem ist der Begriff „Volkswanderung“ der vom Skiclub gerne verwendet wird passend gewählt. In den rund 2.000 jährlichen Teilnehmern sind alle Altersklassen vertreten. Mit genug Übung ist die Strecke also für jeden machbar. Auch auf die Zeit musst du übrigens nicht achten, zwar gibt es ehrgeizige Wanderer die ihre Bestzeit tracken – dies ist aber völlig freiwillig.
Der offizielle Weg beginnt in Bad Honnef an der Endhaltestelle der Linie 66. Von hier führt der Weg dich zuerst zur Drachenburg. Beim ersten Anstieg bist du viel in bewaldetem Gebiet und auf schmalen Pfaden unterwegs.
Wenn du am Drachenfels angekommen ist wird der Ausblick dir eine deutliche Belohnung sein. Außerdem bekommst du hier deinen ersten Stempel. Mach dir keine Sorgen wenn der erste Anstieg dir schon sehr schwer vorgekommen ist. Dieser gehört zu den steileren auf der Strecke und bis zum Kontrollpunkt zwei am Milchhäuschen geht es erstmal fast ausschließlich bergab. Am zweiten Kontrollpunkt wird neben dem nächsten Stempel auch kostenloses Wasser verteilt.
Übrigens, wenn du jetzt das Gefühl hast die Wanderung könnte zu schwer für dich sein hast du die Chance abzukürzen und direkt zu Kontrollpunkt 6 zu gehen. Deine Medaille wird dann allerdings keine goldene sondern eine silberne oder bronzene.
Falls du dich für die normale Runde entscheidest geht der Weg weiter zum Petersberg. Dieser wird allerdings nicht ganz bestiegen. Deinen Stempel für Station drei erhältst du bereits etwas früher.
Mach dich bereit für einen eher kurzen aber um so steileren Anstieg zum Ölberg. Hier wird dir nochmal einiges abverlangt. Aber halte durch, das schwerste liegt beim nächsten Stempel bereits hinter dir. Sobald du den Stempel in der Tasche hast kannst du dich schonmal freuen. Denn an Station 6, der Margarethenhöhe befindet sich die Verpflegungsstation. Was motiviert bei einer Wanderung mehr als die wohl verdiente Pause um den knurrenden Magen zu beruhigen?
Höchstens das Ziel, und das liegt nach der Pause auf der Margarethenhöhe auch in greifbarer Nähe. Denn dir fehlt nur noch der Stempel auf der Löwenburg bevor du dich auf den Zieleinlauf gefasst machen kannst. Die Löwenburg ist zurecht ein beliebtes Ausflugsziel. Denn die malerische Ruine bietet nicht nur den perfekten Ort für eine Pause sondern auch einen wundervollen Rundumblick.
Sobald du dich satt gesehen hast kannst du dich durchs Annatal auf den Rückweg nach Bad Honnef machen. Kurz gesagt: Du hast es geschafft und bekommst mit deinem letzten Stempel auch deine wohl verdiente Medaille.
Fazit: „Sieben auf einen Streich“ eine Tagestour mit Charakter
Ich kenne niemandem vom Skiclub Bad Honnef e.V. und bekomme auch keinen Cent für diesen Beitrag. Aber die Idee eines Skiclubs, der seit 50 Jahren so eine schöne Volkswanderung auf die Beine gestellt hat, um die Region zu unterstützen, finde ich einfach wahnsinn. Also würde ich mich freuen wenn du an dieser Wanderung teilnimmst um die Sache zu unterstützen.
Doch auch wenn du an irgend einem anderen Tag – an dem es hoffentlich weniger voll ist – durchs Siebengebrige wandern willst, ist die Strecke absolut eine Wanderung wert. …. ein Skiclub in Bad Honnef. Finde nur ich das so witzig?
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